Grenzen überschreiten: Sprach-, literatur- und kulturübergreifende Perspektiven.
Deutsche Sprache in interkulturellen Kontexten und mehrsprachigen Regionen Mitteleuropas II
Opava, 18. – 19. 09. 2025

Themen und Sektionen

Die internationale germanistische Tagung „Grenzen überschreiten“ bringt Akademiker:innen und Germanist:innen aus Mitteleuropa zusammen, um die vielfältigen sprachlichen, literarischen und kulturellen Dynamiken der Region zu beleuchten. Im Mittelpunkt stehen die Rolle der deutschen Sprache in interkulturellen Kontexten und die komplexen Wechselwirkungen, die in mehrsprachigen Gesellschaften entstehen. Die Region Mitteleuropa zeichnet sich durch eine lange Tradition der Mehrsprachigkeit aus, die tief in ihrer Geschichte, Kultur und Gesellschaft verwurzelt ist. Diese sprachliche Vielfalt ist nicht nur ein Ausdruck des kulturellen Reichtums, sondern auch eine Quelle komplexer Interaktionen zwischen Sprachen, Kulturen und Identitäten. Im Fokus stehen die Dynamiken und Herausforderungen mehrsprachiger Gesellschaften sowie die Rolle des Deutschen als Vermittlersprache in einer historisch und kulturell vielschichtigen Region.


Themen der Tagung

Mit einem interdisziplinären Ansatz widmet sich die Tagung Fragen wie:

  • Welche Bedeutung hat die deutsche Sprache für den interkulturellen Dialog in Schlesien und Mitteleuropa?
  • Wie reflektieren und gestalten literarische Werke kulturelle Identitäten und Transkulturalität?
  • Inwiefern können kulturübergreifende Perspektiven zu einem erweiterten Verständnis sprachlicher und kultureller Prozesse beitragen?


Sektionen

1.    Mehrsprachigkeit in Mitteleuropa – Dynamiken, Herausforderungen und Perspektiven

Die Region Mitteleuropa zeichnet sich durch eine lange Tradition der Mehrsprachigkeit aus, die tief in ihrer Geschichte, Kultur und Gesellschaft verwurzelt ist. Diese sprachliche Vielfalt ist nicht nur ein Ausdruck des kulturellen Reichtums, sondern auch eine Quelle komplexer Interaktionen zwischen Sprachen, Kulturen und Identitäten. Fokussiert werden folgende Themen:

  • Dynamiken und Herausforderungen mehrsprachiger Gesellschaften sowie die Rolle des Deutschen als Vermittlersprache in einer historisch und kulturell vielschichtigen Region.
  • Die Rolle des Deutschen als Vermittlersprache und Kontaktmedium in mehrsprachigen Gemeinschaften.
  • Zukünftige Forschungsfelder, die den Wandel der Mehrsprachigkeit in Mitteleuropa unter Berücksichtigung von Migration, Digitalisierung und Globalisierung in den Blick nehmen.
  • Sprachliche Spezifika des Deutschen in einem mehrsprachigen Raum.
2.    Sprachliche Innovationen – Dynamik, Einflussfaktoren und gesellschaftliche Relevanz

Sprachliche Innovationen sind zentrale Motoren des Sprachwandels und reflektieren die Anpassungsfähigkeit von Sprachen an sich wandelnde gesellschaftliche, technologische und kulturelle Bedingungen. Sie entstehen durch den kreativen Umgang von Sprecher:innen mit Sprache und manifestieren sich in neuen Wörtern, Bedeutungen, grammatischen Strukturen oder Kommunikationsmustern. Fokussiert werden folgende Themen:

  • Entstehungsprozesse und Verbreitungsmechanismen sprachlicher Innovationen im Spannungsfeld von Tradition und Wandel.
  • Einflüsse von Digitalisierung, Globalisierung und Migration, die neue Räume und Möglichkeiten für sprachliche Kreativität schaffen.
  • Die Rolle von sozialen Medien und digitalen Plattformen als Katalysatoren für die schnelle Verbreitung neuer sprachlicher Phänomene.
  • Ein Ausblick auf die zukünftige Forschung zu sprachlichen Innovationen.
  • Bedeutung sprachlicher Innovationen für die Weiterentwicklung von Sprachen und die Gestaltung gesellschaftlicher Kommunikation.

3.    Globalisierung und Literatur und Kulturwissenschaft – Narrative, Perspektiven und kulturelle Dynamiken

Die Literatur als Spiegel der Gesellschaft reagiert in besonderer Weise auf die Prozesse der Globalisierung. Diese spiegelt sich nicht nur in den thematischen und inhaltlichen Ausrichtungen literarischer Werke wider, sondern auch in deren Produktions-, Verbreitungs- und Rezeptionsbedingungen. Fokussiert werden folgende Themen:

  • Interdisziplinäre Perspektive auf die literarische Auseinandersetzung mit Mehrsprachigkeit und Globalisierungsphänomene.
  • Mehrsprachigkeit und narrative Innovationen.
  • Migration und Transkulturalität in der Literatur. Es wird untersucht, wie literarische Texte globale Migrationsbewegungen und transkulturelle Identitäten reflektieren und gestalten.
  • Literatur als Medium kultureller Reflexion und Kritik - die Rolle literarischer Texte als kreatives Feld, das kulturelle und gesellschaftliche Dynamiken hinterfragt und kommentiert.

4.    Fremdsprachendidaktik in der Reaktion auf die Globalisierung und soziale, politische und kulturelle Veränderungen im 21. Jahrhundert

Die Globalisierung und die tiefgreifenden gesellschaftlichen, technologischen und kulturellen Veränderungen des 21. Jahrhunderts stellen die Fremdsprachendidaktik vor neue Herausforderungen. Fokussiert werden folgende Themen:

  • Anpassung der Lehr- und Lernkonzepte, um den Anforderungen einer globalisierten Welt gerecht zu werden.
  • Innovative Ansätze und Methoden. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Integration von interkultureller Kompetenz, digitalem Lernen und Mehrsprachigkeits-förderung.
  • Frage, wie die Fremdsprachendidaktik auf gesellschaftliche Herausforderungen wie Migration und Inklusion reagiert und welche Rolle sie bei der Förderung von Sprachkompetenzen als Schlüsselqualifikation für den globalen Arbeitsmarkt spielt.
  • Zukünftige Entwicklungen in der Fremdsprachendidaktik, die zu erwarten sind, und wie diese dazu beitragen können, Lernende auf die sprachlichen und kulturellen Anforderungen des 21. Jahrhunderts vorzubereiten.

5.    Die Zukunft der Translatologie im Zusammenhang mit der schnellen Entwicklung der künstlichen Intelligenz

Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) hat die Translatologie nachhaltig verändert und stellt sowohl die Theorie als auch die Praxis des Übersetzens vor neue Herausforderungen. KI-basierte Übersetzungstools wie neuronale maschinelle Übersetzungssysteme (z. B. DeepL oder Google Translate) ermöglichen inzwischen eine beispiellose Geschwindigkeit und Genauigkeit, die klassische Ansätze in Frage stellen und den Arbeitsalltag von Übersetzer:innen grundlegend transformieren. Fokussiert werden folgende Themen:

  • Auswirkungen der KI-Entwicklung auf die Translatologie aus verschiedenen Perspektiven.
  • Die Rolle des Menschen im Übersetzungsprozess.
  • Neue Ansätze in der Ausbildung von Übersetzer:innen, die digitale und KI-gestützte Kompetenzen stärker in den Mittelpunkt stellen.
  • Grenzen und Risiken der KI-gestützten Übersetzung, mit Fokus auf die Übersetzung literarischer oder poetischer Texte.
  • Ausblick auf mögliche zukünftige Entwicklungen in der Translatologie.

6.    Zusammenarbeit der Germanistiken mit der wirtschaftlichen Sphäre – Potenziale, Herausforderungen und Perspektiven

Die Germanistik als geisteswissenschaftliche Disziplin hat sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend geöffnet, um in interdisziplinären und praxisnahen Kontexten gesellschaftliche Relevanz zu entfalten. Besonders die Zusammenarbeit mit der wirtschaftlichen Sphäre bietet vielfältige Potenziale, um die Kompetenzen von Germanist:innen in Bereichen wie Kommunikation, Interkulturalität, Unternehmenssprache und kulturelles Management produktiv einzubringen. Fokussiert werden folgende Themen:

  • Aktuelle Schnittstellen zwischen Germanistiken und Wirtschaft, insbesondere in Bereichen wie der Unternehmenskommunikation, sprachlichen und kulturellen Beratung und der Translationswissenschaft.
  • Analyse der gegenseitigen Erwartungen und Anforderungen: Welche Kompetenzen verlangen Unternehmen von Absolvent:innen der Germanistik, und wie können diese Anforderungen in Studienprogrammen berücksichtigt werden?
  • Herausforderungen, die sich aus der Zusammenarbeit ergeben, etwa in Bezug auf unterschiedliche Werte und Zielvorstellungen.
  • Innovative Modelle und Best-Practice-Beispiele, die zeigen, wie eine nachhaltige und produktive Kooperation zwischen Germanistiken und der wirtschaftlichen Sphäre gestaltet werden kann.